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30.03.18 –
Es sei betriebswirtschaftlich aufgrund der Fördermittel einfach die beste Lösung, lautete das Fazit eines Informationsabends am Mittwoch im Cottbuser Club "Bebel" zur geplanten Umstellung der Stadtwerke Cottbus von Braunkohle auf Erdgas.
Auf Einladung der bündnisgrünen Landtagsabgeordneten Heide Schinowsky stellten sich der Geschäftsführer der Stadtwerke Vlatko Knezevic und Dr. Markus Niggemann, Beigeordneter und Leiter des Geschäftsbereiches Finanz- und Verwaltungsmanagement der Stadt Cottbus, den Fragen der Bürger*innen zur geplanten Modernisierung der Cottbuser Fernwärmeversorgung. Die Cottbuser Stadtverordneten hatten im Januar beschlossen, in den Bau eines Erdgasblockheizkraftwerks zu investieren und das bisherige Braunkohlekraftwerk abzuschalten. Ab dem 31.12.2022 soll nun das neue Kraftwerk umweltfreundlichere Fernwärme liefern.
Herr Knezevic wie auch Dr. Niggemann betonten, dass es sich die Stadt mit der Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Seit 2014 habe man diverse Varianten durchgerechnet. Von der Solar- oder Geothermie bis zum Weiterbetrieb des bisherigen Kraftwerkes: Alle Varianten wurden intensiv geprüft. Aufgrund der Förderung des Bundes über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz sei Gas allerdings die lohnenswerteste Alternative gewesen. Perspektivisch könnten mit der nun beschlossenen Variante auch die Wärmegewinnung aus dem zukünftigen Cottbuser Ostsee sowie Solarthermie eingebunden werden. Für die Stadt standen die wirtschaftliche Sicherung der Stadtwerke und eine langfristige Sicherung bezahlbarer Fernwärmepreise im Vordergrund. Mit der gefunden Lösung könne man sicherstellen, dass sich die zukünftigen Fernwärmepreise im Vergleich zu anderen Heizungsarten günstig entwickeln.
Bei der bisherigen Kohleanlage stünden aufgrund des Alters umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen an. Auch dürfe die Anlage zukünftig im Sommer bzw. bei geringerer Auslastung auf Grund inzwischen verschärfter EU-Grenzwerte für Schadstoff-Emissionen nicht mehr betrieben werden. Zudem werfe das bisherige Kohlekraftwerk keine Gewinne ab. Cottbus werde aber auch weiterhin im bisherigen Umfang Fernwärme aus dem Kohlekraftwerk Jänschwalde beziehen, weil das die Wirtschaftlichkeit des Erdgasprojekts erhöht, erklärte der Stadtwerke-Geschäftsführer. Die technische Versorgungssicherheit von Cottbus mit Fernwärme sei jedoch auch dann nicht gefährdet, wenn das Kraftwerk Jänschwalde vom Netz gehe. Das könne man mit der neuen Anlage und den bestehenden Spitzenlast-Gaskesseln kompensieren, auch wenn dies nicht das Ziel sei.
„Die Lausitzmetropole macht damit einen wichtigen Schritt nach vorn“, resümierte Heide Schinowsky. Die Grünenpolitikerin würde sich solch eine rationale Herangehensweise an die Ausrichtung der Energiepolitik auch von der Brandenburger Landesregierung wünschen: „Leider hält man in Potsdam aus ideologischen Gründen immer noch an der Braunkohle fest“.
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