27.04.23 –

Durch einen Angriff ist vergangenen Freitag die Schaufensterscheibe des „Grünen Ladens“ in der Cottbuser Innenstadt zerstört worden. „Der kriminalpolizeiliche Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Ein politischer Hintergrund kann derzeit nicht ausgeschlossen werden“, teilte die Polizei mit. Ein Zeuge hatte beobachtet, wie die Tatperson einen Stein gegen die Schaufensterscheibe des Büros in der Straße der Jugend warf und anschließend flüchtete. Dabei wurde die äußere Scheibe der Doppelverglasung beschädigt und ein Schaden von mehreren hundert Euro verursacht. Zudem wurde am Wochenende ein Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt angebracht.

„Es ist absolut feige, im Schutz der Dunkelheit einen solchen Treffpunkt anzugreifen“, sagt Doris Tuchan, Kreissprecherin der Cottbuser Bündnisgrünen: „Wir lassen uns nicht einschüchtern“. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Ein Bekennerschreiben sei laut Heide Schinowsky, der Hauptmieterin des Grünen Ladens bisher nicht eingegangen. Schinowsky ist ehemalige Landtagsabgeordnete und seit letztem Sommer Leiterin vom Cottbuser Menschenrechtszentrum. „Angst vor Gewalt ist kein gutes Aushängeschild für unsere Region. Eine liebenswerte und weltoffene Stadt muss unser Ziel sein“, so Schinowsky.

„Leider nimmt die Zahl der Fälle von Hass, Bedrohungen und Gewalttaten gegenüber Kommunalpolitiker:innen in den letzten Jahren zu“, sagt Stefan Binder, Kreissprecher der Bündnisgrünen Cottbus. „Sachbeschädigung und Gewalt sind keine Mittel einer demokratischen Auseinandersetzung. Unser Ziel ist es, die Gesellschaft auch in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten. Dazu sind wir jederzeit zu Gesprächen bereit.“

Im Grünen Laden gegenüber dem Gladhouse trifft sich neben den Kreisverbänden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Cottbus und Spree-Neiße auch der Vorstand vom Förderverein Cottbuser Aufbruch e. V. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges im letzten Jahr gegen die Ukraine ist der Laden zudem zum Treffpunkt für ukrainische Mütter mit ihren Kindern geworden.