08.03.25 –
Seit über 100 Jahren wird der 8. März als Internationaler Frauentag begangen – ein Tag, um Bilanz zu ziehen: Was wurde in Sachen Gleichberechtigung erreicht? Wo stehen wir heute?
Die Realität zeigt: Frauen sind am Arbeitsmarkt weiterhin benachteiligt. Sie verdienen weniger als Männer, haben schlechtere Karrierechancen und sind im Alter häufiger von Armut betroffen. Gleichzeitig übernehmen sie einen Großteil der unbezahlten Arbeit – sei es in der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen.
Trotzdem werden Frauen in wichtigen Entscheidungsprozessen oft übergangen. Ein Beispiel: Beim viel beachteten Treffen der CDU und CSU nach der Bundestagswahl saßen ausschließlich Männer am Tisch. Im aktuellen Bundestag sind weniger als ein Drittel der Abgeordneten Frauen – dabei machen Frauen über die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung aus.
Gleichberechtigung ist kein „Frauenthema“ – sie ist die Grundlage jeder funktionierenden Demokratie. In Ländern mit mehr Geschlechtergerechtigkeit profitieren alle: Frauen und Männer haben eine höhere Lebensqualität und eine längere Lebenserwartung.
Doch es geht nicht nur um Karriere und Politik – sondern auch um Sicherheit und Respekt. Die Zahlen sind erschreckend: 938 Mädchen und Frauen wurden 2023 Opfer eines versuchten oder vollendeten Tötungsdelikts. 360 Frauen wurden ermordet. Das bedeutet: Fast jeden Tag ein Femizid in Deutschland.
Besonders besorgniserregend ist, dass aktuell weltweit, aber auch in Deutschland, erstrittene Errungenschaften der Frauenbewegung infrage gestellt werden. Rechtspopulistische und antifeministische Strömungen propagieren ein Weltbild, das Frauen wieder in traditionelle Rollen zurückdrängen will – zurück an den Herd, zurück in die Abhängigkeit. Die AfD fordert explizit die Abschaffung von Gleichstellungspolitik, während konservative Stimmen immer häufiger die Bedeutung von Feminismus kleinreden. Wir sollten uns weiter für echte Gleichberechtigung einsetzen und dürfen nicht zulassen, dass auch noch hart erkämpfte Rechte und Freiheiten wieder verloren gehen.
Das können und werden wir nicht akzeptieren. Es geht nicht um Geschenke, sondern um Gerechtigkeit. Der Frauentag muss wieder ein Tag des Protests werden!
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