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10.05.20 –
Wir Cottbuser Bündnisgrünen begrüßen die aktuelle Debatte über den künftigen Standort der BStU-Außenstelle im Land Brandenburg. Hintergrund ist die Aufforderung der Bundesregierung an die neuen Länder, einen Vorschlag für jeweils einen Standort pro Bundesland zu unterbreiten. Wir sehen darin eine große Chance für die Entwicklung der politischen Bildungsarbeit in der Lausitz und im ganzen Land Brandenburg – mit Cottbus als zentralem und historischem Lernort auf dem Gelände der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus.
Die Standortentscheidung für die künftige BStU-Außenstelle im Land Brandenburg sollte auch mit Blick auf die Potenziale getroffen werden, die Cottbus in ein Gesamtkonzept der historischen Aufarbeitungs- und Bildungsarbeit für die Region und das gesamte Land Brandenburg einbringen kann.
Aus unserer Sicht besteht nach wie vor ein großer Nachholbedarf in der Auseinandersetzung mit DDR-Unrecht. Dieser Auseinandersetzung widmen sich in Cottbus bisher einige Akteur*innen, wie z.B. die Vereine „Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.“ und „Aufarbeitung Cottbus e.V.“ mit großem Engagement. Gerade dieses Engagement einstiger Opfer der DDR-Diktatur am Ort ihrer damaligen Entrechtung und Demütigung macht Cottbus zu einem historischen und lebendigen Ort, um sich mit Diktaturen und ihren Repressionsapparaten - insbesondere dem Staatssicherheitsdienst der DDR – zu beschäftigen. Das Spitzel- und Denunziationssystem und seine Folgen, die Bedeutung des MfS-Überwachungssystems beim Aufbau und Erhalt der Kohle- und Energiebasis der DDR, die Produktion in der Haft für den Export sowie das System des staatlichen Menschenhandels der DDR könnten spannende Themen der Aufarbeitung sein. Eine konzeptionell von Bund, Land und Stadt unterfütterte Neu-Einrichtung der BStU-Außenstelle in Cottbus könnte der Aufarbeitung von DDR-Unrecht regional und für das ganze Land großen Aufwind geben.